Der uralte Schatz

Ártali und seine Eltern wohnten in einem kleinen, aber gemütlichen unterirdischen Bau – „damit uns die Menschen nicht sofort finden, hatte Ártalis Vater einmal gesagt. Nur die Fenster ragten in einem kleinen grasbewachsenen Erdhügel aus dem Boden und ließen etwas Tageslicht herein.

Es gab dort eine kleine Küche mit gemütlicher offener Feuerstelle und einem Rauchabzug, der neben dem Erdhügel durch einen Busch getarnt endete. Der Küchentisch war groß, aber sehr niedrig – Drachen können so schlecht auf Stühlen sitzen... Sie sitzen deshalb auf dem Boden; das hatten sie von ihren Urvätern, den großen Drachen aus dem fernen Osten gelernt.

Ártali hatte auch sein eigenes Zimmer – er teilte es manchmal mit Silfri, dem kleinen Pferd, das so gerne ein Einhorn wäre. Ártalis Eltern hatten Silfri angeboten, bei Ihnen einzuziehen – es bereitete Ártalis Vater, dem mächtigen Seedrachen Sjor keinerlei Schwierigkeiten, in wenigen Stunden ein weiteres Zimmer auszugraben.

Aber Silfri hatte nach ihrer langen Gefangenschaft im Zirkus der Menschen ganz viel Freiheit nachzuholen und war fast die ganze Zeit draußen und tollte umher. Wenn die Nächte zu kalt waren, schlief sie aber auch manchmal bei Ártali.

Ártalis Mutter hatte sich daran gewöhnt, für vier zu kochen; denn so bald es nach Essen roch, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich zwei Köpfe grinsend durch das Küchenfenster schoben – ein grüner Drachenkopf und ein weißer Pferdekopf – und wie aus einem Munde fragten: „Was gibt es zu essen?